Testaufgaben und Fragebögen

Die ÜGK 2024 beinhaltet vier Testteile mit Aufgaben in Mathematik und in der Schulsprache (Lesen, Hören und Leseflüssigkeit). Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten unterschiedliche Aufgaben. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass eine grosse Anzahl verschiedener Testaufgaben eingesetzt werden kann, ohne die Erhebungszeit zu verlängern und ohne die Konzentration der Schülerinnen und Schüler übermässig zu beanspruchen.

Bei der ÜGK werden Leistungen der Schülerinnen und Schüler gemessen und anhand von Kompetenzmodellen beurteilt und verglichen. Ebenso interessant ist es, nach den Hintergründen von Leistungsunterschieden zu fragen:

  • Wie gross ist der Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft und dem Erreichen der Grundkompetenzen? 
  • Welche Unterschiede gibt es bei Jungen und Mädchen? 

Mit einem Fragebogen für Schülerinnen und Schüler werden jene Merkmale erfasst, die zur Beantwortung verschiedener bildungspolitisch relevanten Fragestellungen benötigt werden. Das Ausfüllen des gesamten Fragebogens dauert maximal 30 Minuten.

Am Anfang des Fragebogens werden Fragen zur Familie und zum Zuhause der Schülerinnen und Schüler gestellt. Dabei geht es zum Beispiel darum, mit wem die Schülerinnen und Schüler zusammenwohnen, welche Sprache(n) sie zu Hause sprechen, wo sie geboren sind oder ob sie gewisse Gegenstände zu Hause haben. Zudem wird auch eine Frage zum Beruf und zum Erwerbsstatus der Eltern gestellt.

Weiter geht es mit Fragen zur Wohnsituation: Hier gibt das Kind z. B. an, ob es ein eigenes Zimmer hat, wie viele digitale Geräte (z. B. Computer) oder Bücher es im Haushalt gibt. Danach werden Fragen zu den Aktivitäten, welche die Schülerin oder der Schüler in der Freizeit macht, gestellt (z. B. Fernsehschauen, Sport machen, Gamen, in die Bibliothek gehen usw.). Verschiedene dieser Fragen werden nicht einzeln analysiert, sondern zusammengefasst. Gesamthaft betrachtet, lassen sich so Merkmale abbilden, die nicht mit einer einzelnen Frage erfasst werden können (z. B. soziale Herkunft). Die berufliche Situation und die Ausbildung der Eltern erlauben Rückschlüsse auf die soziale Herkunft der Familie. Der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ist ein Indikator für Gerechtigkeit von Bildungssystemen. Im abschliessenden Teil geht es um das Befinden in der Schule (z. B., ob das Kind gerne zur Schule geht) und welches Fach der Schüler oder die Schülerin am liebsten mag (z. B. Sport).

Einige Fragen können als sehr persönlich wahrgenommen werden. Deshalb weisen wir darauf hin, dass solche Fragen jederzeit ohne Angabe von Gründen übersprungen oder ausgelassen werden dürfen. Gleichzeitig möchten wir betonen, dass man bei der späteren Auswertung keine Rückschlüsse mehr auf einzelne Schülerinnen und Schüler oder bestimmte Schulen machen kann. Die Daten werden anonymisiert und nur auf der Ebene der Sprachregionen bzw. Kantone betrachtet.

Zur Validierung und Ergänzung der Angaben der Schülerinnen und Schüler wird ein Elternfragebogen eingesetzt. Die Antworten der Eltern können mit den Angaben der Schülerinnen und Schüler, aber auch mit dem Erreichen der Grundkompetenzen, in Beziehung gesetzt werden.

Im Elternfragebogen werden Fragen zur Familie, zur Ausstattung und Nutzung von digitalen Geräten, zum Zuhause der Schülerinnen und Schüler sowie zum Beruf und zur Ausbildung der Eltern gestellt. Erst mit diesen wertvollen Zusatzinformationen lassen sich die Ergebnisse der Leistungsuntersuchung gewinnbringend nutzen.

Die Testaufgaben wie auch der Fragebogen werden auf dem Tablet ausgefüllt und die Schülerinnen und Schüler werden dabei von Audiohilfen unterstützt. Zudem können die Kinder zu jedem Zeitpunkt die Testadministratorin oder den Testadministrator, die/der bei der Erhebung anwesend ist, um Hilfe bitten, wobei diese angehalten sind, nicht in den Antwortprozess der Kinder einzugreifen.

Bei den Testaufgaben steht die Audiohilfe in Form einer Katze zur Verfügung. Durch den Fragebogen wird das Kind von einer Eule begleitet, die alle Fragen und Antwortmöglichkeiten vorliest. Sie gibt ausserdem bei gewissen Begriffen zusätzliche Informationen oder Hilfestellungen. Bei den meisten Fragen wählt das Kind aus vorgefertigten Antwortmöglichkeiten die passende Antwort aus und klickt auf das entsprechende Kästchen. Bei der Frage nach dem Beruf werden dem Kind anhand der eingetippten Anfangsbuchstaben Berufe vorgeschlagen (z. B. bei «Ele» erscheinen die gängigen Berufe mit diesen drei Anfangsbuchstaben, z. B. «Elektriker/in»).

Die Testaufgaben (Mathematik und Schulsprache) durchlaufen verschiedene Validierungsschritte, um sicherzustellen, dass die Aufgaben die nationalen Bildungsziele bzw. Grundkompetenzen adäquat abbilden, bevor sie in der Haupterhebung eingesetzt werden. Dazu gehören die Begutachtung durch externe Expertinnen und Experten, qualitative und quantitative Präpilotierungen sowie eine Piloterhebung. Nach jedem dieser Schritte wurden die Aufgaben überarbeitet.

Der Fragebogeninhalt durchläuft verschiedene Validierungsschritte, um sicherzustellen, dass die Fragen von den Schülerinnen und Schülern beantwortet werden können, bevor er in der Haupterhebung eingesetzt wird. Dazu gehören die Begutachtung durch externe Expertinnen und Experten, qualitative und quantitative Präpilotierungen sowie eine Piloterhebung. Nach jedem dieser Schritte wurde der Fragebogen weiterentwickelt.

Dabei interessierte uns vor allem, ob die Schülerinnen und Schüler die Fragen verstehen und auf dem Tablet beantworten können. Eine wichtige Neuentwicklung ist zum Beispiel die Führung durch den Fragebogen mittels Audiohilfen, die den Text zur Entlastung der Schülerinnen und Schüler vorlesen.

Sämtliche erhobenen Daten werden streng vertraulich behandelt und unterliegen dem Schweizer Datenschutzgesetz. Die Antworten auf die Testaufgaben und den Fragebogen und werden mit denen aller anderen Studienteilnehmer und Studienteilnehmerinnen zusammengeführt und statistisch ausgewertet. Die Daten lassen keinerlei Rückschlüsse auf einzelne Kinder, Eltern oder Schulen zu und keine dieser Akteure erhalten Rückmeldungen zu den Leistungen. Die gesammelten Daten werden bei SWISSUbase, einem nationalen, disziplinsübergreifenden Forschungsdatendienst für Archivierung, Veröffentlichung und Verbreitung von Forschungs- und Metadaten (https://www.swissubase.ch/de/) pseudonymisiert und archiviert. Die Daten werden für weitere Forschungszwecke an die zuständigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler übergeben, wobei auch die langfristige Vergleichbarkeit des Schweizer Bildungssystems gewährleistet werden soll. Dabei ist die Datensicherheit von zentraler Bedeutung.

Die Ergebnisse der ÜGK 2024 werden in einem nationalen Bericht veröffentlicht.